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Die Fotokünstlerin Michaela Weber setzt ausschließlich eigene künstlerische Projekte um. Vorrangig setzt sie sich in ihrer konzeptuellen Fotografie mit Cultural Identities und globalen Veränderungsprozessen auseinander. Für ihre künstlerischen Projekte und Serien begibt sie sich auf weltweite Expeditionen. Michaela Weber lebt und arbeitet in der Schweiz.
Von Vanuatu über Fidschi bis zu den Pitcairninseln: Für ihre aufwendigen fotografischen Expeditionen dringt Michaela Weber bis in das Herz des Pazifischen Ozeans ein. Sie fotografiert prächtige Meereslandschaften – über und unter Wasser – und »umarmt« mit einer enormen Nähe die exotische Tierwelt im und am Ozean. Sie verleiht in ihren Fotografien Landschaften eine Würde, die dabei deren verborgene Romantik, Sublimität und Singularität aufzeigen. Dabei versucht Michaela Weber für ihre Fotografien nicht, die Natur zu verändern oder sie zu einem Spielball ihrer Intention werden zu lassen. Sie verzerrt die Natur nicht, inszeniert sie keinesfalls. Sie bewegt sich vielmehr mit Demut in ihr und dringt in Lebensbereiche hinein, die den Kern und Ursprung allen Lebens und kultureller Vielfalt auf der Welt beherbergen. Der Ozean formt die Menschen, die mit ihm leben. Das Meer greift in die Kultur der Menschen ein, und diese in die Natur. Dass alles Sein miteinander zusammenhängt, veranschaulichen die Werke von Michaela Weber. Porträts von uns fremden Stammesvölkern, die eine Einheit mit der Natur bilden, strahlen diese wechselseitige Beziehung auf Menschenseite aus.
Mit ihren Fotografien glorifiziert Michaela Weber aber weder alleinig die sublime Formschönheit der Natur, noch ermahnt sie den Betrachter. Die Bilder haben keinen dokumentarischen Anspruch, der sich oft in der Naturfotografie als inflationär und in der Botschaft als monokausal erwiesen hat. Die Wirkungskraft bei Michaela Webers Werken entfaltet sich auf einer wesentlich komplexeren Ebene. Sie stellen den eindrucksvollen Status quo der Anmut der Natur dar, der bereits Teil eines Transformationsprozesses ist. Und dieser vollzieht sich ohne Ausnahme global. So obliegt es der Fotokunst als ein herausragendes Medium, die Bedeutung dieses Prozesses aufzuzeigen und dem Betrachter einen besonderen Zugang zu dieser Thematik zu bieten. Und Michaela Weber ist sich mit ihren Werken dieser Verantwortung bewusst. Die Arbeiten zeigen im Kern, wie unbeträchtlich der Mensch inmitten der Gewalt seiner Lebenswelt ist. Dass der Mensch in der Lage ist, diese zu verändern, zu zerstören und unrechtsmäßig in sie einzudringen, erschließt sich der Betrachter durch das in der Auseinandersetzung mit der Kunst entstandene Denkbild. Die Werke zeigen das Gegenteil einer Bedrohung für die Natur und doch die Angst, sie zu »verlieren«.
Das Schaffen von Michaela Weber umfasst auch episch anmutende Fotografien von Eisbergen. An keinen anderen natürlichen Objekten auf der Welt wird der Wandel des Lebensraumes so stark verdeutlicht. Sie verdichten in ihrer Erscheinung die Schöpfung und Erhabenheit der Natur und sind in ihrem schier unaufhaltsamen Zerfließen zugleich Sinnbild für die entkräftete Unterlegenheit gegenüber dem Klimawandel. Am Bildnis des Eisberges, der bei näherer Betrachtung die Form eines Gesichtes aufweisen kann, wird in den Fotografien exemplarisch die übergreifende Beziehung aller Lebensräume sichtbar gemacht. Es gibt sie, die mit einer besonderen Aura verliehenen Charaktere in der Natur, Tier- und Menschenwelt – vom Eisberg und Eisbär bis zum Stammesmitglied.
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